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Colitis ulcerosaVitamin-D-Supplementation erhöht Ansprechraten

29.09.2023Ausgabe 5/20232min. Lesedauer

Eine orale Supplementation von Vitamin D (25 µg 25-Hydroxycholecalciferol, zweimal täglich) könnte bei Patienten mit aktiver Colitis ulcerosa (CU) eine wirksame zusätzliche Therapieoption sein. In einer Placebo-kontrollierten Pilotstudie wurde in der Verumgruppe das biochemische Ansprechen signifikant verbessert.

60 Patienten mit CU

An der vierwöchigen Studie nahmen insgesamt 60 Patienten mit milder bis moderater aktiver CU (Mayo-Scores 3–9) teil. Diese wurden – zusätzlich zur Leitlinien-gerechten Standardtherapie – randomisiert mit Vitamin D oder mit Placebo, jeweils in Kombination mit Kalziumkarbonat (500 mg zweimal täglich), behandelt. Bei allen biochemischen und klinischen Untersuchungsparametern sprachen in der Vitamin-D-Gruppe mehr Patienten an. Die Mayo-Scores, primärer Endpunkt der Studie, waren allerdings bei Studienende nicht signifikant unterschiedlich.

Studienergebnisse im Überblick

Folgende Ergebnisse wurden für das biochemische Ansprechen ermittelt:

  • In der Verumgruppe zeigte sich bei 93,3 % der Behandelten bereits nach 2 Wochen eine deutliche Reduktion der Konzentrationen von fäkalem Calprotectin (FC; vs. 66,7 % Placebo, p=0,010). Nach 4 Wochen betrugen die Ansprechraten 93,3 % vs. 73,3 % (p=0,038).
  • Die Spiegel von C-reaktivem Protein (CRP) hatten sich nach 2 Wochen um 80 % vs. 53,3 % Placebo (p=0,028) deutlich reduziert und nach 4 Wochen um 83,3 % vs. 66,7 % (p=0,136).

Die Ergebnisse hinsichtlich des klinischen Ansprechens lauteten:

  • Nach 4 Wochen waren Reduktionen des Mayo-Scores in der Vitamin-D-Gruppe häufiger (76,7 % vs. 66,7 % Placebo, p=0,390). Eine Verringerung des Mayo-Scores um mindestens 3 Punkte oder 30 % trat bei 63,3 % vs. 50 % (p=0,297) auf.
  • In einer Post-hoc-Analyse wurden in der Verumgruppe nach 4 Wochen signifikant höhere endoskopische Ansprechraten (Mayo Endoscopic Score≤1; 66,7 % vs. 30,0 %; p=0,004) und ein häufigeres histologisches Ansprechen festgestellt, beurteilt mit dem Robarts Histopathologischen Index (RHI≤6: 46,7 % vs. 23,3 %; p=0,058). Bei wiederholten Messungen waren die Unterschiede beim RHI nach Angaben der Autoren signifikant (p=0,046).

Die Vitamin D-Supplementation wurde von den Studienteilnehmern gut vertragen. Die Raten unerwünschter Ereignisse waren in beiden Gruppen ähnlich (13,3 % vs. 10,3 % Placebo; p=0,723). Es wurden keine schweren unerwünschten Ereignisse und keine Hyperkalzämien beobachtet.

Quelle
  • Sachan A et al.: Early biochemical response and mucosal healing with active Vitamin D supplementation in patients with active ulcerative colitis – a proof of concept study. DDW 2023, ePoster Tu1713; iww.de/s8505

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