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KrebsMalignome vor allem bei weiblichen CED-Patienten

08.11.2023Ausgabe 6/20231min. Lesedauer

CED-Patienten haben bekanntlich ein erhöhtes Risiko für intestinale und extraintestinale Krebserkrankungen. Daten einer großen monozentrischen Studie bestätigen dies vor allem für weibliche Patienten.

Bei der Untersuchung an der CED-Ambulanz des Universitätsklinikums Magdeburg wurden Daten von 560 Patienten ausgewertet, 65% Frauen, mittleres Alter 51 Jahre, 310 mit Morbus Crohn (MC) und 250 mit Colitis ulcerosa (CU). In einem mittleren Nachbeobachtungszeitraum von 10 Jahren wurde bei 37 Patienten (6,6%) eine Krebserkrankung diagnostiziert. Das Krebsrisiko war damit fast doppelt so hoch wie in der Allgemeinbevölkerung (Standardisierte Inzidenzrate [SIR] =1,93; 95% confidence interval [CI]=1,4–2,6). Kolorektales Karzinom (12,3%), Hautkrebs (8,2%) und Brustkrebs (7,21%) waren die häufigsten Krebsarten. Vor allem weibliche Patienten erkrankten an Krebs (SIR=3,10; CI=2,06–4,3). Das Risiko für ein kolorektales Karzinom war bei ihnen mehr als 7-fach (SIR=7,59; CI= 3–15,4), das Melanomrisiko fast 6-fach (SIR=5,63; CI=1,14–16,2) erhöht und das Brustkrebsrisiko mehr als doppelt so hoch (SIR=2,20; CI=0,8–4,4) wie in der Allgemeinbevölkerung. Bei männlichen Patienten war das Risiko für Lymphome besonders deutlich erhöht (SIR= 26,15; CI=3,2–95,7). Risikofaktoren für eine Krebserkrankung waren ein jüngeres Alter bei der Erstdiagnose eines MC (Odds Ratio [OR]=37,9; CI=10–14), immunsuppressive Therapie als Monotherapie (OR=5,5; CI=2,65–11) oder Kombination mit TNF-alpha-Inhibitoren (OR=9,9; CI=3,3–29,09).

Quelle
  • Rosania R et al.: Risikofaktoren für intestinale und extra-intestinale Krebserkrankungen bei entzündlichen Darmerkrankungen: eine retrospektive monozentrische Kohortenstudie. DGVS 2023, Abstract KV065, doi.org/ 10.1055/s-0043-1771763

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