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KrankheitsmanagementViele CED-Patienten mit relevanter Krankheitsaktivität

08.11.2023Ausgabe 6/20231min. Lesedauer

Bei rund 40% der CED-Patienten in Deutschland ist die Krankheitsaktivität nicht ausreichend unter Kontrolle. Das suboptimale Krankheitsmanagement geht einher mit eingeschränkter Lebensqualität und übermäßigem Steroidgebrauch, so erste Ergebnisse der multizentrischen, nicht-interventionellen Querschnittsstudie IBD PODCAST.

Auswertung deutscher Kohorte

Die Ergebnisse der deutschen Kohorte der Beobachtungsstudie sind bei der Jahrestagung 2023 der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) in Hamburg vorgestellt worden. Zwischen April und November 2022 wurden in 21 deutschen CED-Zentren 228 Patienten mit Colitis ulcerosa (CU) und 210 Patienten mit Morbus Crohn (MC) auf Anzeichen einer residualen Krankheitsaktivität in den letzten 12 Behandlungsmonaten untersucht. Beurteilt wurde die Krankheitsaktivität anhand der STRIDE-II-Kriterien, zu denen u. a. Biomarker-Werte und der Mukosabefund zählen.

Bei 43,8% (92/210) der MC- und 39,9% (91/228) der CU-Patienten wurde eine unzureichende Krankheitskontrolle identifiziert, die zu Krankheitsprogression und negativen Langzeitergebnissen beitragen kann.

Indikatoren der unzureichenden Therapie waren eingeschränkte Lebensqualität, beurteilt mit dem Short Inflammatory Bowel Disease Questionnaire (SIBDQ <50), übermäßiger Steroidgebrauch und Ausbleiben einer klinisch bedeutsamen Symptomreduktion >50%.

Bessere Behandlungsstrategien

Die Daten unterstreichen nach Ansicht der Autoren den weiteren Bedarf an verbesserten Behandlungsstrategien und neuen Therapieoptionen bei CED.

Quelle
  • Dignass A et al.: Hoher Anteil an Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen zeigt Anzeichen relevanter Krankheitsaktivität – Ergebnisse der deutschen Kohorte der IBD PODCAST Studie. DGVS 2023, Abstract KV072, doi.org/10.1055/ s-0043-1771770

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