ÜbergewichtViszerale Adipositas mit erhöhtem Flare-Risiko assoziiert
Übergewicht wurde in Studien bereits mit einer CED-Progression korreliert. US-Wissenschaftler haben jetzt in einer retrospektiven Untersuchung gezeigt, dass Messungen des viszeralen Fettgewebes zur Vorhersage des Flare-Risikos besser geeignet sind als der Body-Mass-Index (BMI).
In die Studie wurden 100 Patienten mit Morbus Crohn (MC) und 100 Patienten mit Colitis ulcerosa (CU) berücksichtigt, bei denen innerhalb von 30 Tagen nach einem CED-Flare eine Koloskopie und ein Thorax-CT vorgenommen worden war. Die Studienteilnehmer waren im Median 43 Jahre alt, 39% waren seit mindestens 10 Jahren erkrankt und 14% hatten laut endoskopischem Befund eine hohe Krankheitsaktivität. Das Risiko eines weiteren Flares in den nächsten Monaten wurde mit dem Verhältnis von viszeralem Fettgewebe (VAT) zu subkutanem Fettgewebe (SAT), beurteilt im Rahmen der CT-Bildgebung, sowie mit dem BMI korreliert.
Bei 23% der Studienteilnehmer kam es im Verlauf von im Median 90 Tagen zu einem erneuten Krankheitsschub. Eine viszerale Adipositas korrelierte mit einer deutlich verkürzten Zeit bis zum CED-Flare (Hazard ratio [HR]=4,8; VAT:SAT≥1,0 vs. VAT:SAT <1,0), wie die Wissenschaftler von der Columbia Universität in New York berichten. Besonders deutlich sei der Zusammenhang bei MC-Patienten gewesen. Dagegen hatte Übergewicht gemäß BMI keinen Einfluss auf die Zeitspanne bis zum nächsten Schub (HR=0,73; BMI≥25 kg/m2 vs. BMI<25 kg/m2).
Die US-Wissenschaftler empfehlen weitere Studien, um zu testen, ob Interventionen zur Verringerung des viszeralen Fettgewebes die Krankheitsaktivität von CED-Patienten beeinflussen können.
- Sehgal P et al.: Visceral Adiposity Independently Predicts Time to Flare in Inflammatory Bowel Disease but Body Mass Index Does Not. Inflammatory Bowel Diseases 2023, epub June 12, doi.org/10.1093/ibd/izad111
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