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VergleichsstudieIndirekter Biologikavergleich: TNFi mit höchsten endoskopischen Heilungsraten

09.03.2023Ausgabe 1/20232min. Lesedauer

TNF-alpha-Inhibitoren (TNFi) sind laut einem indirekten Vergleich mit Ustekinumab und Vedolizumab vorteilhaft zur endoskopischen Heilung bei Patienten mit mittelschwerem bis schwerem Morbus Crohn (MC).

Studiendesign

Direkte Vergleichsstudien zur Wirksamkeit verschiedener Biologika in der CED-Therapie sind rar. Eine gepoolte Post-hoc-Analyse der Daten von 299 Patienten mit mittelschwerem bis schwerem MC aus 4 klinischen Biologikastudien (UNITY mit Ustekinumab, VERSIFY mit Vedolizumab, EXTEND mit Adalimumab, CT-P13-Studie mit Infliximab) legt jetzt nahe, dass mit den TNFi Adalimumab und Infliximab höhere endoskopische Heilungsraten im Verlauf eines Jahres erzielt werden können als mit Ustekinumab oder Vedolizumab. 240 Behandelte waren Biologika-naiv.

Ergebnisse

Die Studienteilnehmer waren im Mittel 45 Jahre alt und im Median seit 5,6 Jahren an MC erkrankt. Bei allen waren diagnostizierbare Läsionen (Simple Endoscopic Score for crohn‘s disease [SES-CD] ≥ 3) im Ileum oder Colon nachgewiesen worden. 141 Patienten der Post-hoc-Analyse wurden mit Infliximab behandelt, 61 mit Adalimumab, 56 mit Vedolizumab und 41 mit Ustekinumab. Mit Adalimumab (27,9 %) und Infliximab (27,7 %) wurden signifikant höhere 1-Jahres-Heilungsraten als mit Ustekinumab (17,1 %) und Vedolizumab (7,1 %) erzielt. In der adjustierten Analyse war die Wahrscheinlichkeit einer endoskopischen Heilung nach einem Jahr unter Adalimumab fast 6-fach (adjusted odds ratio [aOR] = 5,79; 95 % CI = 1,77 – 18,95; p = 0,004) und unter Infliximab fast 5-fach (aOR = 4,59; 95 % CI = 1,48 – 14,22; p = 0,008) höher als bei mit Vedolizumab behandelten Patienten. Keine signifikanten Unterschiede gab es zwischen Ustekinumab und Vedolizumab. Bei Patienten mit sichtbaren Läsionen im Ileus wurden insgesamt keine Unterschiede zwischen den 4 Gruppen gefunden. Bei großen ilealen Ulzera (> 0,4 cm) wurden mit Infliximab (40,8 %) im Vergleich zu Vedolizumab (8,7 %, p = 0,045) höhere Heilungsraten erzielt. Bei Ulzera im Kolon wurden mit Adalimumab signifikant höhere 1-Jahres-Heilungsraten als mit Ustekinumab (62,5 % vs. 29 %, p = 0,017) und tendenziell höhere Heilungsraten auch mit Infliximab (52,4 %, p = 0,121) erreicht. Die Ergebnisse waren sowohl bei mit Biologika vorbehandelten Patienten als auch bei Biologika-naiven Patienten ähnlich.

Quelle
  • Narula N et al.: Comparative Effectiveness of Biologics for Endoscopic Healing of the Ileum and Colon in Crohn’s Disease. Am J Gastroenterol 2022;117:1106–1117; Kurzlink: iww.de/s7524

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