Morbus CrohnUstekinumab und Vedolizumab nach TNFi-Versagen nur beinahe gleichwertig

Führen TNFi bei der Behandlung von Patienten mit Morbus Crohn (MC) nicht (mehr) zu einem ausreichenden Ansprechen, gelten Ustekinumab (UST) und Vedolizumab (VDZ) als gleichwertige Therapieoptionen. In einer retrospektiven Kohortenstudie bei 470 MC-Patienten schnitt VDZ im subjektiven Vergleich etwas besser ab.

Woche 26: Kaum Unterschiede

Die Studienteilnehmer waren 32 bis 59 Jahre alt. Die meisten waren mit Infliximab oder Adalimumab vorbehandelt und zeigten ein sekundäres Therapieversagen. Der Harvey-Bradshaw-Index (HBI) lag zu Studienbeginn bei 8. Beim klinischen Ansprechen (Abnahme des HBI um ≥ 3 Punkte oder auf Werte < 5 Punkte bei Ausgangswerten von ≤ 7) in Woche 26, dem Hauptendpunkt der Studie, zeigten sich keine Unterschiede unter Therapie mit UST oder VDZ (60,1% vs. 65,4%, p = 0,277). Ähnlich waren auch die Raten von Remission (HBI ≤ 4) und steroidfreien Remissionen in Woche 26.

Woche 52: Remissionsraten unter VDZ höher

In Woche 52 waren die Ansprechraten in beiden Gruppen ebenfalls ähnlich (64,6% [UST] vs. 68,4% [VDZ]), allerdings waren die Remissionsraten bei mit VDZ behandelten Patienten signifikant höher (klinische Remission: 42,5% [UST] vs. 55,5% [VDZ], p = 0,01; steroidfreie Remission: 40,6% [UST] vs. 51,1% [VDZ], p = 0,038). Bei der objektiven Bewertung des Ansprechens und der Remissionen, die bei 320 Studienteilnehmern in Woche 52 vorgenommen werden konnte – endoskopisch, per MRT/CT oder mit Darmultraschall –, zeigten sich jedoch keine Unterschiede zwischen beiden Gruppen (objektives Ansprechen: 72,4% [UST] vs. 62,6% [VDZ]; objektive Remission: 29,9% [UST] vs. 28,5% [VDZ]). Das Sicherheitsprofil und die Häufigkeit unerwünschter Wirkungen waren in beiden Gruppen ähnlich.