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DDW 2023Bestätigt: Opioidtherapie bei CED mit ungünstiger Prognose verbunden

27.07.2023Ausgabe 4/20232min. Lesedauer

Neue Real-World-Daten bestätigen den ungünstigen Einfluss selbst einer kurzzeitigen Opiodtherapie auf die Prognose von CED-Patienten. Notfallmäßige Behandlungen und der Bedarf an Kortikosteroiden waren unabhängig von der Dauer signifikant häufiger als bei CED-Patienten ohne Einsatz von Opioiden.

Die neuen Daten stammen aus TriNetX (trinetx.com), einem weltweiten Netzwerk von Patientendaten mit den meisten aus Nordamerika, China und Japan. In der aktuellen Analyse wurden im Zeitraum von 2015 bis 2018 Daten von erwachsenen CED-Patienten (18 bis 70 Jahre alt) erhoben, die kurzfristig (<6 Wochen, n=40.567) oder langfristig mit Opioiden (≥ 6 Wochen, n=1.390) behandelt worden waren oder keine Opioide (n=283.506) erhalten hatten.

In der gematchten Analyse war bei Patienten unter Kurzzeittherapie das relative Risiko bei CED-bedingten Notaufnahmen um rund 30% (RR 1,32; 95% CI 1,27-1,36) und das Risiko eines Kortikosteroideinsatzes um das 2,5-fache (RR 2,52; 2,44-2,60; p jeweils < 0,0001) höher als bei Patienten ohne Opioidtherapie. Bei Patienten mit Langzeit-Opioidtherapie waren diese Risiken um mehr als das 2-fache (RR=2,08; 1,81-2,39) bzw. fast das 2,4-fache (RR=2,38; 2-2,84) erhöht. Im Vergleich von Patienten mit Langzeit- vs. Kurzzeit-Opiodtherapie mussten erstere fast 1,6-fach häufiger in die Notaufnahme (RR=1,57; 1,39-1,78; p jeweils < 0,0001). Keinen Einfluss hatte die Opioidtherapie auf die Mortalität und die Häufigkeit CED-bedingter Operationen.

Ärzte sollten Opioide bei CED-Patienten zurückhaltend verordnen, so das Fazit der Autoren, selbst wenn nur eine Kurzzeittherapie avisiert sei.

Quelle
  • Telfer L et al.: Poor outcomes associated with short-term and long-term opioid use outcomes in patients with inflammatory bowel disease. DDW 2023, ePoster Sa1837. iww.de/s8328

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