Ausgabe 4/2023

Daten einer großen Populationsstudie in Schweden bestätigen, dass gastrointestinale (GI) Symptome häufig über viele Jahre bestehen, bevor die Diagnose einer CED gestellt wird. In einem Beobachtungszeitraum von 30 Jahren wurde bei Patienten mit gastrointestinalen Beschwerden und negativer Darmbiopsie signifikant häufiger die Diagnose CED gestellt als in der Vergleichsgruppe.

Der Einsatz fortgeschrittener Therapien wird bei moderat bis schwer erkrankten CED-Patienten oft hinausgezögert. Laut US-Daten werden Morbus Crohn (MC)-Patienten im Schnitt mit vier und Colitis ulcerosa (CU)-Patienten mit sechs Zyklen konventioneller Medikamente behandelt, bevor Biologika und Small molecules zum Einsatz kommen.

Die Ernährung hat Einfluss auf das CED-Risiko, insbesondere auf das Risiko für Morbus Crohn. Das bestätigen neue Untersuchungen aus Großbritannien und Schweden. Bei hohem Konsum ultraprozessierter Nahrungsmittel war das Crohn-Risiko verdoppelt; dagegen konnte durch gesunde Diäten wie mediterrane Ernährung das Crohn-Risiko deutlich verringert werden.

Neue Real-World-Daten bestätigen den ungünstigen Einfluss selbst einer kurzzeitigen Opiodtherapie auf die Prognose von CED-Patienten. Notfallmäßige Behandlungen und der Bedarf an Kortikosteroiden waren unabhängig von der Dauer signifikant häufiger als bei CED-Patienten ohne Einsatz von Opioiden.

Werden CED-Patienten unter fortgeschrittenen Therapien (Biologika, Small molecules) mit Protonenpumpeninhibitoren (PPI) behandelt, muss mit vermehrten Komplikationen wie Hospitalisierungen, Notfallbehandlungen und Therapieabbrüchen gerechnet werden. Das verdeutlichen neue Real-World-Daten. Besonders gefährdet scheinen Patienten mit Colitis ulcerosa (CU) zu sein.