DDW 2023PPI-Therapie mit vermehrten Komplikationen assoziiert

Werden CED-Patienten unter fortgeschrittenen Therapien (Biologika, Small molecules) mit Protonenpumpeninhibitoren (PPI) behandelt, muss mit vermehrten Komplikationen wie Hospitalisierungen, Notfallbehandlungen und Therapieabbrüchen gerechnet werden. Das verdeutlichen neue Real-World-Daten. Besonders gefährdet scheinen Patienten mit Colitis ulcerosa (CU) zu sein.

In der US-amerikanischen Studie wurden Daten von 2.224 Patienten mit CU (im Mittel 48 Jahre alt) sowie 3.518 Patienten mit Morbus Crohn (MC, im Mittel 46 Jahre alt) ausgewertet, bei denen eine fortgeschrittene Therapie (TNF-alpha-Inhibitoren, Interleukin- 12/23-Inhibitoren, Antiintegrine, Janus- kinase-Inhibitoren) kürzlich initiiert wurde. 1.112 bzw. 1.759 dieser Patienten erhielten zu diesem Zeitpunkt, oder innerhalb von 30 Tagen, eine PPI-Therapie.

Komplikationen waren bei Patienten mit einer PPI-Komedikation im Zeitraum von 2015 bis 2020 signifikant häufiger als bei Patienten ohne PPI-Einnahme. Bei CU-Patienten zeigte sich dies sowohl in der Gesamtrate von Hospitalisierungen (24,3% vs. 15,4%, p<0,05), als auch von CED-bezogenen Hospitalisierungen (20,7% vs. 12,9%, p<0,05) und Operationen (10,8% vs. 6.4%, p<0.05).

Bei MC-Patienten mit PPI-Therapie waren zwar nicht Hospitalisierungs- und OP-Raten erhöht, aber Notfallbehandlungen (Gesamt: 34,6% vs. 29,2%, p<0,05; IBD-bezogen: 19,3% vs. 16,6%, p<0,05) signifikant häufiger als in der Vergleichsgruppe ohne PPI. Bei CU-Patienten mit PPI wurden zudem signifikant häufiger die neuen Therapien wieder abgesetzt (50,2% vs. 43,3%, p<0,05) und wurden vermehrt Infektionen mit Clostridium difficile beobachtet. Beide Gruppen von Patienten mit PPI-Therapie wurden zudem häufiger mit Kortikosteroiden behandelt.