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Herz-Kreislauf-KomplikationenMyokarditis-Risiko nach CED-Diagnose langfristig erhöht

14.08.2024Ausgabe 4/20241min. Lesedauer

CED-Patienten haben langfristig ein erhöhtes Risiko für eine Myokarditis. Das hat eine Kohortenstudie in Schweden ergeben. In der Studie wurden Daten von allen 83.264 Patienten mit Biopsie-gesicherter CED (MC: 24.738, CU: 46.409, unklassifiziert: 12.117) in den Jahren 1969 bis 2017 ausgewertet und mit dem Myokarditis-Risiko sowohl in der Allgemeinbevölkerung (Referenzgruppe: n=391.344) als auch von CED-freien Zwillingen (n=96.149) verglichen. Der Beobachtungszeitraum betrug im Median 12 Jahre.

In diesem Zeitraum wurden bei CED-Patienten 256 Myokarditis-Fälle beobachtet. Das entspricht einer Inzidenz von 22,6 pro 100.000 Personenjahre. In der Referenzgruppe lag die Inzidenz bei 12,9 pro 100.000. Daraus ergibt sich für die CED-Gruppe ein rund 1,5-fach erhöhtes Myokarditis-Risiko (adjusted Hazard Ratio [aHR]=1,55, 95% CI=1,33–1,81). Das erhöhte Risiko war bis 20 Jahre nach Diagnose einer CED nachweisbar. In absoluten Zahlen war das Risiko gering: In 20 Jahren muss mit einem zusätzlichen Myokarditis-Fall unter 735 Patienten gerechnet werden. Das erhöhte Risiko wurde sowohl bei MC-Patienten (aHR=1,48, 95% CI= 1,11–1,97) als auch CU-Patienten (aHR=1,58, 95% CI=1,30–1,93) beobachtet. Besonders deutlich war die Risikoerhöhung für schwere Myokarditiden (Inzidenz 10,1 vs. 3,5 Referenzgruppe; aHR=2,44, 95% CI=1,89–3,15). Die Ergebnisse beim Vergleich mit CED-freien Zwillingen fielen ähnlich aus.

Quelle
  • Sun J et al.: Long-Term Risk of Myocarditis in Patients With Inflammatory Bowel Disease: A Nation- wide Cohort Study in Sweden. Am J Gastroenterol 2024. doi.org/10.14309/ajg.0000000000002701

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