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Ausgabe 3/2025

ECCO 2025Systemische Antikörper-Profile können bis zu 10 Jahre vor Diagnose auf CED hinweisen

27.05.2025
Ausgabe 3/2025
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US-Wissenschaftler haben mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI), sogenannten Machine Learning Models (MLM), Antikörper-Profile im Serum von Patienten mit Morbus Crohn (MC) und Colitis ulcerosa (CU) 2, 4 und 10 Jahre vor Diagnosestellung untersucht und die Ergebnisse mit denen von gesunden Kontrollpersonen verglichen. Dabei konnten Signaturen identifiziert werden, die bis zu 10 Jahre vor Diagnose mit hoher Wahrscheinlichkeit (80 bis zu 94 %) das Auftreten einer CED vorhersagten. Selbst eine Differenzierung zwischen einem komplizierten und einem unkomplizierten MC war bereits 10 Jahre vorher möglich.

CED bei Kindern und JugendlichenIntestinaler Ultraschall als Screening-Tool geeignet

27.05.2025
Ausgabe 3/2025
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Intestinaler Ultraschall (IU) ist bei Kindern und Jugendlichen zum Screening auf CED geeignet. Das haben US-Forscher aus Charleston in einer prospektiven 1-Jahres-Studie an ihrem Zentrum bestätigt. 50 Kinder und Jugendliche wurden eingeschlossen, im Median 13,5 Jahre alt. Bei allen waren zur Abklärung eines CED-Verdachts Koloskopien erfolgt und bei 25 Patienten (50%) war die Diagnose CED gestellt worden. Innerhalb eines Monats wurden alle Studienteilnehmer mit IU untersucht, ohne dass den behandelnden Ärzten die Ergebnisse der Koloskopie bekannt waren. Eine IU zur Abklärung einer CED hatte eine Sensitivität von 76% und eine Spezifität von 84%. Der positive prädiktive Wert (PPV) lag bei 83%, der negative prädiktive Wert (NPV) bei 78%. Besonders gute Hinweise lieferte IU bei Vorliegen einer moderaten bis schweren CED-Erkrankung. Die Sensitivität betrug hier 91,3%, die Spezifität 86,21%, der PPV 84% und der NPV 92,6%. Die Beurteilung des Schweregrads einer CED korrelierte nach Angaben der US-Wissenschaftler mit dem Biomarker fäkales Calprotectin und der endoskopischen Krankheitsaktivität, aber nicht mit der klinischen Krankheitsaktivität. Als Screening-Tool bei pädiatrischen Patienten mit Verdacht auf CED sei IU gut geeignet, so das Fazit der Autoren.

ECCO 2025Tasty & Healthy-Diät bei Kindern: Remissionsinduktion vergleichbar zur EEN

27.05.2025
Ausgabe 3/2025
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Nicht nur mit einer ausschließlich enteralen Ernährung (EEN), die bei Patienten wenig Akzeptanz findet, sondern auch mit einer oralen „Tasty & Healthy“ (T&H)-Diät kann ein aktiver MC in Remission gebracht werden. Israelische Wissenschaftler konnten bei jugendlichen Patienten mit mildem bis moderatem MC im 8-Wochenvergleich zur EEN die Nicht-Unterlegenheit der T&H-Diät belegen. Ausgeschlossen waren prozessierte Nahrungsmittel, Gluten, rotes Fleisch und Milchprodukte mit Ausnahme von Naturjoghurt. 83 MC-Patienten im Alter von 6 bis 25 Jahren nahmen an der Studie teil und folgten randomisiert über 8 Wochen der T&H-Diät oder einer EEN. Bei allen Endpunkten waren die Ergebnisse in der T&H-Gruppe nicht schlechter als bei EEN, in der Intention-to-treat (ITT)-Analyse sogar tendenziell besser. Klinische Remissionen in Woche 8, beurteilt mit dem (pädiatrischen) CD Acitivity Index (CDAI), wurden in der ITT-Analyse bei 56% im T&H-Arm vs. 38% EEN erzielt (p=0,1; Per-Protocol [PP]-Analyse: 67% vs. 76%, p=0,47). Mucosaheilungen (Mucosal Inflammation Noninvasive Index <8) wurden in der T&H-Gruppe in Woche 8 mit 54% vs. 41% (p=0,026) signifikant häufiger erreicht (kein Unterschied in der PP-Analyse). Fäkales Calprotectin (FC), C-reaktives Protein und Blutkörperchensenkung nahmen im Verlauf in beiden Gruppen langsam ab. FC-Werte < 250 µg/g hatten in der 8. Woche 38% (T&H) bzw. 41% der Patienten.

ECCO 2025Meiden von Emulgatoren macht deutliche Symptomlinderung möglich

27.05.2025
Ausgabe 3/2025
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Emulgatoren wie Lecithin sind in Nahrungsmitteln weit verbreitet, verbinden Wasser- und Ölkomponenten und verlängern die Haltbarkeit von Lebensmitteln. Allerdings wurden diese Zusatzstoffe auch mit bakterieller Dysbiose, verringerter intestinaler Mukosadicke und erhöhter Darmpermeabilität in Verbindung gebracht. So überrascht es nicht, dass Morbus Crohn (MC)-Patienten durch konsequentes Meiden von Emulgatoren ihre Symptomatik verbessern können. Englische Forscher haben dies in einer randomisierten Studie über 8 Wochen bei 154 Patienten mit aktivem MC (CDAI 150-250) und objektiven Entzündungszeichen eindrucksvoll belegen können. Die Studienteilnehmer aus 19 britischen Zentren wurden bezüglich der Ernährung beraten und erhielten 25% ihres Bedarfs mittels Supermarktlieferungen, die Lebensmittel ohne Emulgatoren (Interventionsgruppe) bzw. ähnliche Produkte mit Emulgatoren (Kontrollgruppe) enthielten. Zusätzlich wurden der Interventiongsgruppe täglich drei Emulgator-freie Snacks geliefert, während die Snacks der Kontrollgruppe die Emulgatoren Carrageen, Carboxymethylcellulose und Polysorbat-80 enthielten. 113 Patienten (73%) beendeten die Studie. Den primären Endpunkt eines CDAI-Ansprechens (mindestens 70%-ige Verringerung des Scores) in Woche 8 erreichten in der ITT-Analyse 49,4% vs. 30,7% Kontrollgruppe (p=0,019). In der Interventionsgruppe verringerte sich die Zufuhr von Emulgatoren im Studienverlauf von im Median 30,0 (IQR 33.0) auf 2,5 (6.0) (p < 0.001)

Meta-AnalyseMit körperlicher Aktivität kann einer CED wirksam vorgebeugt werden

27.05.2025
Ausgabe 3/2025
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Die Daten zum Einfluss von körperlicher Aktivität auf das Risiko, an einer CED zu erkranken, sind nicht einheitlich. Neuseeländische Forscher haben jetzt alle bis April 2023 publizierten Studien zu dieser Frage untersucht und die relevanten Studiendaten in Form einer Meta-Analyse ausgewertet. Ergebnis: Das CED-Risiko scheint durch hohe körperliche Aktivität reduziert werden zu können. Besonders deutlich war der Zusammenhang bei Colitis ulcerosa (CU).

UEGWCU-Schweregrad: KI-Modell Experten überlegen

27.05.2025
Ausgabe 3/2025
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KI-Modelle könnten künftig die Erfassung endoskopischer Entzündungsaktivität bei Patienten mit Colitis ulcerosa (CU) verbessern. Das verdeutlichen die Ergebnisse einer dänischen Studie, die bei der United European Gastroenterology (UEG) Week 2024 in Wien vorgestellt worden sind. In der Studie wurden 2.000 endoskopische Bilder von einer KI und sechs Endoskopie-Experten bewertet. Mit dem KI-Modell wurden höhere Übereinstimmungen mit dem Mayo Endoscopic Subscore (MES) und dem UC Endoscopic Index (UCEIS) erzielt und auch Subscores wie Blutungen, Erosionen und Gefäßmuster besser bewertet.

MC bei Kindern und JugendlichenFrühzeitiger Einsatz von anti-TNFi mit reduziertem Fistelrisiko assoziiert

27.05.2025
Ausgabe 3/2025
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Etwa jedes dritte Kind mit M. Crohn (MC) entwickelt im Verlauf der Erkrankung perianale Fistelkomplikationen (PFC). Retrospektive Daten der Multicenterstudie RISK legen nahe, dass durch frühzeitigen Beginn einer Therapie mit anti-TNF-alpha-Inhibitoren (TNFi) vorgebeugt werden kann. Für die retrospektive Analyse wurden 447 gematchte pädiatrische MC-Patienten ausgewählt, zu Beginn ohne perianale Fisteln, die entsprechend ihrer Vortherapie in 3 Gruppen eingeteilt wurden (149 pro Therapiegruppe). Eine frühzeitige anti-TNFi-Therapie war mit einem um 82% reduzierten PFC-Risiko assoziiert (Odds Ratio [OR] 0,18; 95% CI 0,05-0,66; p=0,01). Bei Patienten mit perianalen Fisteln wurde das Auftreten von damit assoziierten Komplikationen um 94% reduziert (OR 0,055, 95% CI 0,006-0,50; p=0,010). Keine andere Therapie war mit einem reduzierten PFC-Risiko assoziiert.

Gepoolte Analyse von CU-StudienWirksamkeit und Sicherheit von Biologika und small molecules unabhängig von Begleittherapie

27.05.2025
Ausgabe 3/2025
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Patienten mit Colitis ulcerosa (CU) werden in Studien in der Regel mit mehreren Immunsuppressoren/-modulatoren und oft auch mit weiteren Medikamenten gegen Begleiterkrankungen behandelt. Wird dadurch der Nutzen oder die Sicherheit einer Therapie mit Biologika oder small molecules möglicherweise beeinflusst? Ein Forscherteam hat dies durch eine gepoolte Analyse von Patientendaten aus 10 klinischen CU-Studien untersucht und mit einer Ausnahme keinen Einfluss festgestellt.